Bereits jetzt steht fest, dass für mindestens rund 75 Prozent der privaten Sicherheitskräfte in Deutschland die Stundenlöhne ab Oktober steigen werden. „Mit 13 Euro Stundengrundlohn liegen wir in fast allen Bundesländern in der untersten Lohngruppe deutlich über dem Mindestlohn“, so BDSW Hauptgeschäftsführer Florian Graf. Angesichts der anstehenden Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Oktober 2022 entschlossen sich die Mitglieder des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft die Gewerkschaften zu vorgezogenen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Branche aufzufordern. Die meisten Tarifverträge mit dem Verband wären regulär erst zum Jahresende ausgelaufen.
„Um eine Abhebung vom gesetzlichen Mindestlohn bereits zu dessen Einführung vorzunehmen, waren die vorgezogenen Tarifverhandlungen notwendig“, so Graf. In 11 der 15* Landesgruppen konnten so bereits zum 1. Oktober 2022 neue Tarifverträge abgeschlossen werden. Für die restlichen vier Bundesländer laufen die Verhandlungen noch.
Die Arbeitgeber hatten zudem angeboten auch alle anderen, durch die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes nicht betroffenen Lohngruppen, bereits im Zuge der vorgezogenen Tarifverhandlungen neu zu verhandeln. „Wir haben somit bereits drei Monate früher für die gesamte Branche neue Stundengrundlöhne vereinbart, um dem Tarifgefüge auch weiterhin gerecht zu werden“, erläutert Graf.
Da die Tarifverträge des BDSW mit den Gewerkschaften in den meisten Bundesländern auf Antrag der Tarifvertragspartner seitens der zuständigen Ministerien für allgemeinverbindlich erklärt werden, ist davon auszugehen, dass die Erhöhungen auch zukünftig allen rund 266.000 Beschäftigten der Branche zugutekommen werden.
*die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland sind in einer Landesgruppe organisiert und verhandeln gemeinsam.